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Zwischenzeugnisse - richtig reagieren in jedem Fall!

Das Zwischenzeugnis ist für viele Familien ein Moment im Schuljahr, der mit Bangen und Frust verbunden ist. Vielleicht sind die Noten im vergangenen Halbjahr abgesackt oder die erhoffte Verbesserung ist nicht eingetreten. Vielleicht deuten die Noten sogar auf eine Versetzungsgefährdung hin. Wie Sie als Eltern mit weniger freudigen Nachrichten zum Halbjahresende umgehen können und was ihr Kind jetzt braucht – das haben wir in diesem Blogartikel für Sie zusammengefasst.

Zeugnisse werden oft als stressig wahrgenommen – von den Eltern

Für kleine Kinder sind Zeugnisse erstmal nichts weiter als ein Stück Papier. Es liegt nicht in der Natur von Kindern sich darüber zu sorgen, welche Zahlen und Buchstaben darauf gedruckt sein könnten. Die Bedeutung der Zeugnisse und all die damit verbundenen Gefühle und Gedanken erlernen unsere Kinder von Erwachsenen – von uns Eltern, von Großeltern und Paten, von Lehrkräften. Genau deshalb kommt es auf unsere Reaktion an, denn diese bestimmt wie bedeutsam, wie angstbesetzt, wie freudig unsere Kinder die Zeugniszeit erleben.

Wir selbst können uns oft noch bildhaft an unsere eigenen Zeugnisse erinnern. Wie wir am Abend davor im Bett lagen, wie wir das Papier sorgfältig in unsere Mappen gelegt haben, wie wir nach Hause gelaufen sind – voller Stolz und Freude oder mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und einer kleinen Träne im Augenwinkel. Und wir können uns an unsere Eltern erinnern, wie sie sich vielleicht Sorgen darum haben, ob wir einmal einen guten Beruf erlernen oder einmal studieren könnten. Heute sind Sie selbst Elternteil und sorgen sich womöglich ähnlich, denn natürlich wollen Sie das Beste für ihr Kind.

Was Sie auf keinen Fall tun sollten

Jedes Kind möchte die Wertschätzung und Liebe seiner Eltern – selbst die, die es gerade nicht zeigen können. Vermeiden Sie daher unbedingt Liebe und Leistung zu vermischen und machen Sie ihrem Kind deutlich, dass Sie es auch bei schlechten Noten genauso liebhaben.

Dass schlechte Noten kein gutes Zeichen sind wissen Kinder bereits. Das gilt auch, wenn ihr Kind derzeit besonders „cool“ ist und es sich nicht anmerken lässt. Sie versuchen deshalb selbst schlechte Noten zu vermeiden und sind frustriert, wenn sie das nicht schaffen. Vermeiden Sie zusätzlichen Druck auf Ihr Kind auszuüben oder mit Strafen zu drohen. Seien Sie stattdessen einfühlsam und trösten Sie ihr Kind. Hat sich der erste Gefühlswirbel gelegt, bleibt noch reichlich Zeit um gemeinsam nach vorne zu blicken und zu überlegen, was besser werden kann.

Wie Sie den Zeugnistag gestalten können

Versuchen Sie bereits am Tag vorher oder am Morgen des Zeugnistages ihrem Kind die Ängstlichkeit zu nehmen, falls Sie eine solche bemerken. Zeigen Sie, dass Sie ihr Kind liebhaben und sich auf den Nachmittag freuen – egal welche Zahlen nun auf dem Zeugnis stehen.

Stellen Sie sich selbst auf das Zeugnis ein. Überlegen Sie sich vorab, wie Sie auf gute und schlechtere Noten reagieren möchten. Es bietet sich an, als erste Reaktion eine besonders gute Note zu loben (egal wie der Rest des Zeugnisses aussieht). Vielleicht hat sich ihr Kind in einem Fach verbessert oder sticht in einem Fach besonders hervor. So können Sie ihrem Kind das flaue Gefühl im Bauch nehmen, denn es kommt sicherlich nicht gerne mit einem schlechten Zeugnis nach Hause.

Vermeiden Sie vernichtende Urteile zu den schlechten Noten. Versuchen Sie stattdessen positiv und neugierig zu bleiben, so gestalten Sie eine gute Grundlage für ein Gespräch. Mit Phrasen wie „Ich glaube, dass Du das besser kannst - was meinst Du woran das lag?“ oder „Ich weiß, Du hast dich wirklich angestrengt in Mathe“, können Sie einen Dialog mit ihrem Kind öffnen. Wenn ihr Kind weiß, dass es keinen Ärger zu befürchten hat, können Sie gemeinsam reflektieren, was gut gelaufen ist und was besser laufen kann. Kinder können oft überraschend gut einschätzen, warum ihre Noten sich verschlechtert haben. Können weder Sie noch ihr Kind eine Ursache für eine Verschlechterung ausmachen, kann ein Gespräch mit einer Lehrkraft oder dem zuständigen Schulpsychologen oft Licht ins Dunkel bringen. Denn es gibt viele Gründe für schlechte Noten und viele davon lassen sich gut anpacken, wenn sie einmal erkannt sind!

Wenn Noten auf das Selbstbild drücken

Die Erkenntnis, dass es einfach an mangelnder Anstrengung lag ist übrigens eine „gute“ Nachricht, denn das heißt: ihr Kind weiß, dass es bessere Noten schaffen kann und weiß auch, wie es das erreichen kann. Schwieriger ist es, wenn ihr Kind wiederholt schlechte Noten bekommt und nicht das Gefühl hat, etwas daran ändern zu können. Aussagen wie „Ich bin einfach zu dumm dafür“ oder „egal was ich mache, ich bekomme eh wieder eine schlechte Note“ deuten darauf hin, dass die Noten das Selbstbild ihres Kindes beeinflussen. Dann besteht für das Kind selbst kaum Motivation sich anzustrengen, weil die Rückmeldung scheinbar unabhängig von seiner Anstrengung ist.

Was Sie als Elternteil hier tun können: Fortschritte und Verbesserungen würdigen und loben! Verbessert sich ihr Kind von einer 5 auf eine 4 in Mathe, so ist das ein guter Fortschritt – auch wenn das Kind sich im Klassenvergleich noch immer als „schlecht“ sehen mag. So lenken Sie nach und nach den Fokus auf die individuellen Fortschritte und können so die Motivation, sich anzustrengen, wiederaufbauen.

Fassen wir zusammen, wie Sie souverän auf das Zwischenzeugnis reagieren können:

  • Denken Sie daran, dass das Zwischenzeugnis nur eine Zwischenbilanz ist.
  • Freuen Sie sich gemeinsam mit ihrem Kind über gute Noten und Fortschritte, verlieren Sie diese nicht aus dem Blick.
  • Trösten Sie ihr Kind bei schlechteren Noten und überlegen Sie gemeinsam was besser werden kann.
  • Suchen Sie ein ehrliches und wert- und vorwurfsfreies Gespräch mit ihrem Kind und überlegen Sie, welche Ursachen die Noten haben könnten.
  • Suchen Sie gemeinsam nach Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten und entscheiden Sie sich gemeinsam z.B. für Nachhilfe.
  • Nehmen Sie ihrem Kind die Angst und machen Sie den Zeugnistag zu einem schönen Tag für die ganze Familie – egal wie die Noten aussehen.

Wir wünschen Ihnen eine möglichst gelassene Zeugniszeit – Ihr ubiMaster-Team!